Interview für www.foonds.com und www.börse-express.com


Sie warnen bereits seit Jahren vor einer Währungskrise und empfehlen den Kauf von Edelmetallen und Goldaktien. Gibt es in neuester Zeit Ereignisse, die Sie in Ihrer Meinung weiter bestärken?

Die Gründe für den Goldpreisanstieg der letzten Jahre, vornehmlich die verfehlte Geldpolitik der Zentralbanken bleiben erhalten. Die Verschiebung von Wohlstand vom Steuerzahler zu den Banken durch die sogenannten „Rettungspakete“ der Regierungen führt zu einer unkontrollierbaren Staatsverschuldung, die in eine Inflationspolitik münden wird. Das Vertrauen in die Papierwährungen wird weiter abnehmen und das Interesse für Goldanlagen verstärken. Wir können daher vor einer Fortsetzung des Trends ausgehen.


Sie managen den Goldfonds Stabilitas Pacific Gold + Metals, der mit einer Performance von 131,1 % im letzten Jahr zu den besten seiner Art gehört. Was ist das Erfolgsgeheimnis, nach welchen Kriterien wählen Sie Minenaktien aus?

Der Fonds investiert in fundamental unterbewertete Goldaktien und realisiert Gewinne, wenn die Unterbewertungen ausgeglichen werden. Die Kriterien sind die Gewinn- und Dividendenfähigkeit der Gesellschaften, die Reserven- und Ressourcenbasis und die Wachstumsmöglichkeiten. Daneben fließen das politische Risiko und die Erfolgsgeschichte des Managements in die Anlageentscheidung ein.


Für unsere Leser interessant: Wieviele Goldminenfonds sind eigentlich in Deutschland überhaupt zugelassen und wie groß ist eigentlich die Börsenkapitalisierung der Goldminenunternehmen weltweit?

Derzeit sind etwa 30 Goldminenfonds in Deutschland zugelassen. Die Marktkapitalisierung aller Goldminenaktien dürfte weltweit bei etwa 350 bis 400 Mrd $ liegen.


Das Direktinvestment in Goldminenaktien ist ja für Laien eher schwierig, so konnten etwa südafrikanische Minen wegen gestiegener Kosten und der Rand-Aufwertung gar nicht vom Goldpreisanstieg im letzten Jahr profitieren. Wenn jemand dennoch selber sein Glück versuchen will, worauf muss er besonders achten?

Wegen der großen Einzelrisiken sollte ein Investment auf mindestens 10 Werte verteilt werden. Die wichtigsten Auswahlkriterien habe ich Ihnen oben bereits genannt.


Sie empfehlen den physischen Kauf von Gold und warnen z.B. vor Xetra-Gold. Warum?

Die Lagerung von physischem Gold ist in einem Bankschließfach kostengünstig möglich und Sie haben den direkten Zugriff auf ihr Gold. Xetra-Gold ist in Form einer GmbH organisiert, die nur für einen Bruchteil der eingelagerten Goldbestände haftet. Zudem kann der Auslieferungsanspruch bei einer turbulenten Entwicklung an den Finanzmärkten ausgesetzt werden – und genau in dieser Situation will man ja auf das Gold zugreifen.


Wie sieht es bei den Gold-ETFs aus? Gibt es welche, von denen Sie glauben, daß sie im Ernstfall auch wirklich Gold liefern können, oder sind Sie bei allen ETFs skeptisch?

Auch bei ETFs können Sie sich nie sicher sein, ob das Gold im Krisenfall tatsächlich in physischer Form ausgeliefert werden kann. Auch Investments in ETFs sind daher nur Investments in Papier.


Im Handelsblatt war im Dezember ein extrem polemischer Artikel über die Goldbefürworter, unterste Schublade. Warum diese Aggressiivität? Haben Sie dafür eine Erklärung?

Banken können am Verkauf von Edelmetallen im Vergleich zu anderen Produkten nicht profitieren. Deshalb wird Gold von Banken grundsätzlich bekämpft. Es macht manchmal den Eindruck, als ob sich die Medien zu Handlangern der Banken machen.